Für einige Schiffe geht es nicht ausschließlich um den Spaß auf dem Wasser, sondern um den besten Wind in den Segeln: Sie traten in verschiedenen Wettrennen gegeneinander an. So segelten Schoner um die Wette und Kutter wetteiferten um den Ostseepokal.
Am Donnerstag um Punkt 12 Uhr ertönte das Startsignal zum Rostock Port Schoner Race. Die drei niederländischen Schiffe REGINA MARIS, STORTEMELK und SWAENSBORGH lieferten sich vor Warnemünde ein Rennen – zum Vergnügen der Mitsegler an Bord. Fast 200 Gäste konnten die Regatta-Atmosphäre miterleben. Nach etwa vier Seemeilen, also knapp 7,5 Kilometern, erreichte die STORTEMELK als erstes Schiff die Zielmarkierung. Die SWAENSBORGH und die REGINA MARIS folgten einige Minuten später.
Gut eine Stunde zuvor waren die drei Schoner bei perfekten Wetterbedingungen gestartet. „Wir hatten guten Westwind, der ideal war für die Traditionssegler“, sagt Regattaleiter Rainer Arlt. „So konnten die Mitsegler aktiv mitmachen.“ Der Kurs begann in Warnemünde auf Höhe des Neptun-Hotels in Richtung Osten, kreuzte den Seekanal und führte bis zur Wendemarke auf der anderen Seite der Warnow-Mündung.
Kutter auf Regattakurs
25 Kutter starteten am Samstag zum traditionellen Rennen um den Ostseepokal. Von ihren Liegeplätzen in Gehlsdorf wurden sie bis zur Warnowmündung gezogen und setzen dort die Segel. Organisiert wird die Regatta der Kuttersegler jedes Jahr vom See- und Segelsportverein (SSV) Rostock. Das Rennen vor Warnemünde ist eine von mehreren Ranglistenregatten des Landes.
Der Kurs für die 7,50 m langen Boote führte von Warnemünde in Richtung Heiligendamm, dann drei Seemeilen Richtung Norden und zurück zum Ausgangspunkt. „Wegen des Windes mussten die Kutter kreuzen, deshalb verlängerte sich die Strecke von 18 Seemeilen auf etwa 35“, sagte Organisator Steffen Seher. „Das Wetter war anspruchsvoll und wechselhaft, auch durch eine Regenfront. Aber am Ende kam die Sonne raus, und jetzt lächeln alle.“
Moby Dick ist strahlender Sieger
Am Ende erreichte der Kutter „Moby Dick“ aus Wolgast als Erster das Ziel und gewann damit den diesjährigen Ostseepokal. Das Rennen wird immer im Rahmen der Hanse Sail ausgetragen. Der SSV Rostock ist in diesem Jahr mit einem Kutter vertreten, die anderen kommen unter anderem aus Chemnitz, Ilmenau und Cottbus.
Die Aktiven sind in der ganzen ehemaligen DDR verteilt, denn vor der Wende wurden die Kutter zur Ausbildung junger Matrosen bei der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) genutzt. Ihre Boote sind 30 bis 70 Jahre alt. Doch Kutter können auch gerudert werden. Ihre Wettfahrten fanden ebenfalls am Sonnabend statt, allerdings im IGA-Park in der Nähe des Traditionsschiffes.
Keine Revanche nach einem Jahr
Am Sonntag, dem Abschlusstag der Hanse Sail, starteten zwei weitere Schoner zum Match Race. Ein Jahr nach ihrem letzten Zweikampf traten die ABEL TASMAN und die BALTIC BEAUTY erneut gegeneinander an. 2023 hatte die „Abel Tasman“ gewonnen, eine Revanche der „Baltic Beauty“ gab es auch in diesem Jahr nicht: Das polnische Schiff erreichte die Ziellinie genau zwei Minuten nach dem niederländischen Schoner.
Auf der ABEL TASMAN waren rund 60 Mitsegler dabei, auf der polnischen BALTIC BEAUTY etwa 40. „Das Wetter war sonnig, aber wir hatten Windstärke 4 bis 5. Nach dem stetigen Westwind der vergangenen Tage war es sehr wellig“, berichtet Regattaleiter Rainer Arlt. „Da war einigen Mitseglern nicht mehr so wohl, deshalb haben wir den Kurs auf etwa 3,5 Seemeilen verkürzt.“ Nach 50 Minuten erreichte die ABEL TASMAN als Sieger die Zielmarkierung.
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