Chronik

Der Hanse Sail Verein war (nach Günter Senf) nie ein Notnagel, aber wie das Büro immer für die Sail da

 

Unsere Chronik in digitaler Kurzform

Denn: „Man kann nie wissen, wie lang der gemeinsame Weg noch ist; demzufolge sollte man für jeden Meter dankbar sein, den man gemeinsam denkt und geht.“

Über 1000 Jahre Seefahrergeschichte Mecklenburgs und Vorpommerns mit * Schifffahrt, * Hafenwirtschaft * Fährverkehr, * maritimer Tourismus und * Handel – eine besondere Erfolgs-geschichte! Die Bildhauerin Margarete Scheel (1881-1969) bezeichnete die Kernbereiche der Stadt über die Jh. übrigens modifiziert mit „Handel, Gewerbe und Schifffahrt“.

 

Zeitleiste: 1991 – 2022

Die Hanse Sail:

Vor den gesellschaftlichen Umbrüchen 1989/90 spielte der Segelsport in der DDR in Rostock zwar auch eine gewisse Rolle, aber einer der späteren Hanse Sail vergleichbare Veranstaltung gab es seinerzeit nicht. Die erste Hanse Sail fand vom 22.-28. Juli 1991 statt, die durch den damaligen Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Prof. Dr. Klaus Töpfer eröffnet wurde. Eine besondere Attraktion bestand in der Anwesenheit des Schulschiffs der Bundesmarine „Gorch Fock“. Schon 1992 wurde der Termin der Rostocker Hanse Sail auf den zweiten Donnerstag im August bis zum folgenden Sonntag festgelegt. Von 1992 bis 1995 bekam unsere maritime Großveranstaltung einen neuen Namen: Hanseatische Hafentage und erhielt erst 1996 wieder den ursprünglichen Namen „Hanse Sail“ zurück. Anders als zur Kieler Woche gab es in Rostock keine Regatten in den olympischen Bootsklassen. Eine der beiden hiesigen Regatten war die das erste Mal 1997 ausgetragene „Hiorten-Regatta“, die an das 1692 bis 1702 zwischen Stralsund und Ystad verkehrende Postschiff „Hiorten“ erinnern sollte und auf der Strecke Karlskrona-Rostock ausgetragen wurde.

Diese Regatta gab es allerdings nur bis 2008. Seit 2009 ist an ihre Stelle die Haikutter-Regatta getreten. Außerdem gibt es die Hanse-Sail-Regatten der Traditionssegler, die in verschiedenen Klassen im Seegebiet vor Warnemünde stattfinden.

Die Hanse Sail ist zudem Teil der überregionalen Baltic-Sail für Traditionssegler, Museumsschiffe und Großsegler, die in einer Reihe von Anrainerstädten der Ostsee zu verschiedenen Ter-minen stattfinden. Die Baltic-Sail fand 1997 das erste Mal statt. Gespannt bereiten wir nach 25 Jahren Hanse Sail Verein wegen den Auswirkungen der Corona-Pandemie die 30, Hanse Sail 2021 vor.

Denn: Die Hanse Sail 2021 soll und wird mit großer Sicherheit stattfinden. Der Countdown zur 30. Hanse Sail ist bereits gestartet.  Wer soll uns jetzt noch aufhalten?

Aber richtig ist auch: Die Corona-Pandemie hat uns ganz schön durcheinandergebracht. Vom 9.-12. August 2018 gab es noch die 28.Sail ganz im Zeichen der hansischen Schiffe – der Koggen, Hulks bzw. Holks und der Kraweel, einem hansischen Schiff aus dem 15. Jh. wie die Replik „Lisa von Lübeck“ eindrucksvoll ausweist. Die Rostocker und ihre Sail-Gäste erinner sich immer wieder gern an das spektakuläre Wasserspringen mit jungen Rostocker SportlerInnen von Bord der Lisa im Quartier von Dietmar Frick und seinen Leuten mit dem Projekt „Leben in der Hansezeit“ über mehrere Jahre. Neben dem Salz aus Lüneburg, dem Hering von der Halbinsel Schonen, die Stockfische (Kabeljau, Dorsch) aus dem Norwegischen Bergen oder dem Bier aus Rostock, Wismar, Stralsund, Hamburg, Bremen und anderswo wurden diese Symbole der Hansezeit im Jahr 2018 alle übertroffen von den vielseitigen Aktionen der rund 2000 Delegierten aus 119 Städten und 14 Ländern des 38.Hansetages der Neuzeit im über 800jährigen Rostock. Die farbenfrohen Bilder im heiteren und festlichen Jubiläumsumzug werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Und auch die 29. Hanse Sail vom 8.-11. August 2019 konnten wir noch gemeinsam vorbereiten und mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Portugals Staatspräsidenten Marcelo Robelo de Sousa, unserer Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, dem Inspekteur der Marine Vizeadmiral Andreas Krause und zum letzten Mal mit unserem langjährigen Hanse Sail Chef und Oberbürgermeister Roland Methling erfolgreich realisieren.

Das für 2020 abgesagte Fest - die vermutlich 2021 vom 5.-8. August mit neuem Konzept und veränderten Leitungsstrukturen nachzuholende 30. Hanse Sail bereiten wir akribisch vor – leider ohne unseren langjährigen Leader, dem erkrankten Holger Bellgardt als Nachfolger von Roland Methling in der Funktion als Leiter des Hanse Sail Büros.

Wir hoffen alle sehr auf die Initiativen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Team um Tourismusdirektor Matthias Fromm. Außerdem haben wir ja noch unseren tatkräftigen Vorstand um Dr. Frank Elsner, seine Mitstreiter an Bord unseres Vereins unter dem Motto „maritim, kreativ und miteinander“. Jetzt und in den folgenden Jahren gilt es mit dem Hanse Sail Handlungskonzept 2021 die künftige Ausrichtung der Rostocker Hanse Sail zu entwickeln, bisher Bewährtes weiterzuführen, aber auch neue Wege zu gehen und das besonders im Zusammenwirken mit der BUGA 2025 und den notwenigen Veränderungen und Umgestaltungen im Rostocker Stadthafen. Unsere Hanse Sail ist eben nicht das „Baby eines Einzelnen“, sondern im Zusammenwirken von Verein, Büro, Stadt und Tourismuszentrale unser gemeinsames Werk.

Ein wichtiger Beweis für ein solches Funktionieren war die nicht ganz einfache Gestaltung unserer „BIG-Banner - Hanse Sail“. Über ein Jahr hinweg versuchten wir als sinnstiftende Erinnerung an die vergangenen Jahrzehnte von 1991 bis 2020 und Vorbereitung auf den Sommer 2021 mit der Ausstellung an Bauzäunen mit jahrestypischen Bildern, Kurztexten, Slogans und beeindruckenden Fotos für die angezeigten Jahre diese abwechslungsreich zu präsentieren.

Und denkt daran: „Es gibt mehr im Leben als Corona. Es gibt die Sonne, das Meer, eine kühlende Brise, die Hanse Sail, Segeln, Sonnenauf- und -untergänge, Sturm und Regen, Lachen und Ungeduld, Musik und „uns“

Mit der Chronik wurden übrigens auch einige neue Themen-bereiche aufgemacht;

  • Seit April 2021 ist Ulf Gießler für das Projekt Baltic Sail verantwortlich
  • Frauen im Verein (Anke Dartsch)
  • Die Mitgliederentwicklung des Vereins (Dörte Sander)
  • Die Wache während der Sail (Peter Oberländer)
  • Die Buchungszentrale (Mandy Lange)
  • Das Büro des Vereins (Projektassistentin Rita Schumacher)
  • Das Hansezimmer – ein Begegnungs- und Dokumentationszentrum (bis 2021 Wolfgang Müller)
  • Die Betreuercrew zur Sail (seit Januar 2021 Valentina Dabergott)
  • Klabautermann (Manfred Korthase)
  • Das Hein Hannemann Projekt (Rita, Karin, Wolfgang, Richard, Christine, Jessica u.a.)
  • Die gastlichen Mecklenburger (Karin und Bernd Nagel); 2019 versorgten 45 Hotels und Gaststätten 420 Besatzungsmitglieder
  • Nadine Zwar entwickelte einen Schiffsbewegungsplan

Werte

Eine Lesens- und Erinnerungswerte Vereinschronik – die Idee, der Weg, die Macher und das Ziel.

Erfolg hat drei Buchstaben: „T U N“!

Es war durchaus ein schwieriger Versuch für Richard Lotz und auch für mich (Wolfgang Müller) über Fotos, Sammlungen, Gespräche und Gestaltung, ungezählte Fakten und Daten alles aufzuarbeiten, um eine Art Bilanz mit dem berühmten Blick nach vorn ziehen zu können.

Im Rückblick galt es, Erinnerungen wachzurufen, Eindrücke festzuhalten und Einblicke im Vereinsinteresse zu gewähren. Es machte es uns natürlich nicht leichter, weil der zweite geplante Teil mit Geschichten und Episoden u.a. von Roland Methling, Peter Rath und Jürgen Gronholz noch aussteht. Außerdem waren nur wenige (Methling, Rath, K. Müller, Kalisch, Gronholz, Spilker, Korthase, Bellgardt, Molle, Dartsch, Wenzel von Anfang an dabei. Aus dem aktuellen Vorstand hatten nur Oberländer, Grotjohann und Bischoff einen größeren Erfahrungsschatz.

Ohne die sensationell erfolgreiche 1. Hanse Sail 1991 in Rostock und den sich anschließenden Hanseatischen Hafentage 1992, 93 und 94 zu kommentieren und ins Bild zu setzen, wäre die Vereinsgründung und Entwicklung auch nicht denkbar gewesen. Unsere Chronik, unterstützt von Anke Dartsch, Peter Rath, Peter Oberländer, Holger Bellgardt, Klaus Müller, Klaus Dieter Block und Hartwig Kalisch oder die schriftlichen Überlieferungen der inzwischen verstorbenen Robert Rosentreter, Günter Senf und Horst Marx, schildert die Entwicklung unsere Sail und des Hanse Sail Vereins sehr genau und sollte zumindest einmal gelesen oder durchgesehen werden. Hartnäckig musste über die Jahre immer wieder „Klar Schiff gemacht werden“ und der einmal eingeschworene Kurs mit leichten Korrekturen eingehalten werden. – Die Chronik kann nachweisen, dass es nicht nur einzelne Persönlichkeiten waren, die auf der Kommandobrücke standen, sondern viele Rostocker ließen sich „anstecken“ und mobilisierten wiederum andere Interessenten. Aber es gab auch ein Ereignis, dass sich positiv auf die Geschichte der Sail auswirken konnte. Es waren die Entscheidungen der „Internationalen Sail Training Assoziation (ISTA), für ihre Regatta Rostock‘ 96 die „Cutty Sark Tall Ship Races“ Rostock als Begegnungshafen zu ordern. So konnten sich auch über die Jahre die Struktur mit der Betreuercrew, die Buchungszentrale, die Wache, die Projekte wie die „Gastlichen Mecklenburger“, die Zusammenarbeit mit dem Hanse Sail Büro und ihren Partnern festigen und mit der Stadt und den Freunden, Förderern und Partnern den Erfolg der Hanse Sail Rostock erarbeiten. – Trotz aller Schwächen und evtl. Fehler können wir auf unseren Verein stolz sein.

Wir würden in kleinen Gruppen und bei Beachtung aller denkbaren Sicherheitsmaßnahmen vor allem mit den in den letzten Jahren neu dazu Gekommenen bei Interesse gern ins Gespräch kommen. Die Chronik in derzeit drei Bänden kann beim Vorstand und im Büro von Rita Schumacher oder bei mir und Richard gern eingesehen werden.

„Es ist besser, etwas zu beenden, auch wenn es nicht perfekt ist, als von Perfektion so besessen zu sein, dass man nie etwas beendet."